Die Fahrzeuge der Stadt Zürich, vor allem des ERZ, fahren täglich viele Kilometer. Diese Fahrzeuge fahren in der Regel mit dem Diesel, ein weiterer Teil mit Benzin und ein paar wenige mit Erdgas. Ohne die Umstellung auf Erdgas wirken die Aktivitäten der Stadt Zürich im Rahmen des Labels „Energiestadt“  unter dem Titel Mobilität etwas schmalbrüstig.

Der Stadtrat wird um Prüfung gebeten, ob die Fahrzeugflotte von Entsorgung und Recycling auf erdgasbetriebene Fahrzeuge umgestellt werden kann. Die Umrüstung soll im Zuge der ordentlichen Erneuerung erfolgen, soweit nicht zwingende technische Anforderungen andere Antriebskonzepte erfordern.

Die Eigenschaften von Erdgas führen zu einer sauberen Verbrennung und demzufolge zu einer wesentlich geringeren Umweltbelastung. Die Abgase von Erdgas-Fahrzeugen haben praktisch keine kanzerogenen Abgasprodukte wie Benzol bei Benzin resp. Russ bei Diesel. Sie enthalten weniger ozonbildende VOC und tragen damit zur Lösung des drängenden Ozonproblems bei. Der Erdgasmotor ist zudem deutlich leiser im Betrieb, was die Lärmemissionen des Verkehrs senkt.

Im Raum Zürich wird Biogas aus der Vergärung von biogenen Abfällen zu Erdgasqualität veredelt, ins Leitungsnetz der Erdgas Zürich eingespeist und an heute 13 Tankstellen abgegeben. Dieser CO2-neutrale Treibstoff („Naturgas“) ist zurzeit als erneuerbar klassifiziert und deshalb von der Mineralölsteuer befreit. Die Einsparung gegenüber Benzin und Diesel liegt zur Zeit (September 2004) bei 30 bis 40% bzw. zwischen 40 und 50 Rp. pro Liter. 

Die etwas höheren Anschaffungskosten von Erdgasfahrzeugen gegenüber Benzinern werden durch die deutlich bessere Ökobilanz und insbesondere durch den deutlich günstigeren Treibstoff mehr als aufgewogen.

Fahren mit Erdgas kommt in Europa immer mehr auf: In Italien fahren über 400 000 Fahrzeuge, in den französischen Städten gegen 2000 Erdgas-Busse im öffentlichen Verkehr. In Deutschland (rund 500 Tankstellen und 20 000 gasbetriebenen Fahrzeugen) und Österreich wird analog zur Schweiz das öffentlich zugängliche Tankstellennetz zügig ausgebaut. Die EU will bis 2020 rund 10% des europäischen Treibstoffbedarfes mit Erdgas abdecken.

Die CO2-Reduktionsziele der Schweiz werden insbesondere im Bereich Mobilität noch deutlich verfehlt. Neben Energie-Einsparung und -Effizienzsteigerung ist die Substitution von Erdölprodukten durch Erdgas und ganz besonders durch Biogas die wirksamste im grossen Massstab umsetzbare Massnahme zur Reduktion der CO2-Emissionen. Ohne diese Umstellung wirken die Aktivitäten der Stadt Zürich im Rahmen des Labels „Energiestadt“ unter dem Titel Mobilität eher etwas schmalbrüstig.